Taunus Zeitung vom 14.10.2014 berichtet vom Tag der Naturheilkunde:
Wie die Natur bei Beschwerden hilft. Viele Menschen sind von Naturheilkunde fasziniert. Immer mehr greifen bei Erkältungen zu pflanzlichen Präparaten. Doch der Tag der Naturheilkunde in Oberursel machte klar, dass Naturheilkunde mehr ist als Pillen oder Tabletten auf Pflanzenbasis.
Oberursel. Vorsichtig hält der Homburger Mediziner Hein Reuter die brennende Moxa-Zigarre über den Akupunkturpunkt der Patientin. Die Zigarre besteht aus gerolltem Beifußkraut. Durch den Wärmereiz, den sie auf der Haut auslöst, wird die Durchblutung in bestimmten Körperregionen anregt. „Man glaubt gar nicht, dass das funktioniert“, sagte sie nach der Vorführung beeindruckt. Zum ersten Mal besuchte die Schwalbacherin am Sonntag einen Tag der Naturheilkunde und war von dem vielfältigen Angebot im Oberurseler Kunsthaus K22 angetan. „Ich bin offen für Neues, auch wenn ich noch keine Erfahrungen mit Naturheilkunde gesammelt habe.“
Das umfangreiche Programm, das der Naturheilverein Taunus ausgearbeitet hatte, bot für Neulinge, aber auch alte Hasen reichlich Informatives. „Wir wollten einen Einblick geben, wie vielseitig die Naturheilkunde ist“, sagte Vorsitzender Christoph Wagner. So ein Tag der Naturheilkunde leiste aber auch Aufklärungsarbeit und mache klar, dass Naturheilkunde mehr sei als Medikamente auf pflanzlicher Basis. „In der Naturheilkunde steht nicht die Pille im Vordergrund. Naturheilkunde ist ein ganzheitlicher Ansatz und umfasst Bewegung, Ernährung und Entspannung“, sagte Wagner.
Neue Erkenntnisse in Bezug auf die Verwendung ayurvedischer Gewürze lieferte Wolfgang Herr, der einen exklusiven Kochkurs anbot. Kreuzkümmel, Koriander, Anis und Bockshornklee röstete er in einem Topf an und erklärte, welche Vorzüge die Gewürze hätten. „Kreuzkümmel beispielsweise wirkt sehr verdauungsfördernd“, erzählte Herr, während er reichlich Linsen, zwei Lorbeerblätter, Chili, Kurkuma und Kokosmilch dazugab. Chili dagegen habe eine „aufräumende Wirkung“, Kurkuma spende Wärme.
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